Gießen im Garten

Auch ein Thema im Winter!

Häufig müssen Gartenbesitzerinnen und -besitzer nach dem Winter feststellen, dass einige ihrer Immergrünen Gehölze die kalte Jahreszeit nicht gut überstanden haben. Die Blätter sind braun, ganze Triebe abgestorben. Dann gehen viele Hobbygärtnerinnen und -gärtner davon aus, dass ihre Gewächse erfroren sind. Und das, obwohl diese eigentlich winterhart sein müssten. Tatsächlich waren es aber nicht die eisigen Temperaturen, die den Pflanzen zugesetzt haben, sondern Wassermangel.

„Anders als laubabwerfende Gehölze, Stauden oder Zwiebelblumen behalten immergrüne und wintergrüne Pflanzen ihre Nadeln und Blätter auch im Winter und verdunsten über diese auch dann noch Wasser“, weiß Thomas Büchner vom Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau (BGL) e. V. „Wie viel Feuchtigkeit sie abgeben, ist abhängig von der Pflanzenart. Doch auch Faktoren wie Standort, Windstärke und Lichtintensität nehmen darauf Einfluss.“

Eingerollte Blätter als Schutzmechanismus

Vor allem bei längerem Sonnenschein verdunsten beliebte Gartenpflanzen wie Thuja, Eibe (Taxus baccata), Glanzmispeln (Photinia) oder Rhododendron auch im Winter Wasser. Das Problem dabei: Meist ist der Boden zu dieser Jahreszeit gefroren und mit ihm das darin enthaltene Wasser. Die Pflanzen haben über ihre Wurzeln also keinen Zugang zu Flüssigkeit und können ihren Wasserhaushalt nicht wieder auffüllen. Fachleute bezeichnen diesen Zustand als Frosttrocknis.

„Um sich vor Austrocknung zu schützen, greifen viele Pflanzen dann auf einen natürlichen Schutzmechanismus zurück: Sie rollen ihre Blätter ein, um ihre Verdunstungsoberfläche und damit den Wasserverbrauch zu reduzieren“, erklärt Thomas Büchner vom BGL. „Das sieht man im Winter zum Beispiel häufig bei Bambus oder Rhododendron.“ Andere Pflanzen zeigen dagegen mit gelben oder braunen Blättern ganz deutlich, dass sie dringend Wasser benötigen. Kirschlorbeer (Prunus laurocerasus) beispielsweise wirft einen Teil seiner Blätter ab, um die Verdunstungsfläche zu verkleinern.

Rhododendren rollen bei Trockenheit ihre Blätter. Auch im Winter.

Foto: Um sich vor Austrocknung zu schützen, greifen viele Pflanzen auf einen natürlichen Schutzmechanismus zurück:

Sie rollen ihre Blätter ein, um ihre Verdunstungsoberfläche und damit den Wasserverbrauch zu reduzieren.

Das sieht man im Winter zum Beispiel bei Rhododendron. BGL

Bei Sonnenschein: Wasser marsch!

Landschaftsgärtnerinnen und Landschaftsgärtner raten daher, auch im Winter hin und wieder zur Gießkanne oder zum Schlauch zu greifen. Das gilt besonders für Kübelpflanzen, da ihnen deutlich weniger Erde und somit weniger Feuchtigkeit zur Verfügung stehen. Aber auch im Beet oder bei Heckenpflanzen kann es angebracht sein, hin und wieder zu gießen. Wichtig ist, einen Zeitraum zu wählen, in dem mehrere frostfreie Tage aufeinander folgen. Dann ist der Boden angetaut, das Wasser kann versickern und die Pflanzen können darauf zugreifen.

„Wie oft gegossen werden sollte, hängt von den Pflanzen und der Witterung ab“, so Thomas Büchner vom BGL. „Ist der Winter eher warm und regnerisch, dann übernimmt die Natur die Wässerung. Ansonsten ist es gut, die Pflanzen im Garten einmal pro Monat und die im Kübel einmal pro Woche auf Anzeichen für Trockenheit zu kontrollieren und bei Bedarf zu gießen.“ BGL

Wachstum mit Zukunft: Diese Klimagehölze verschönern den Garten

Unser Klima verändert sich. Hitze und Trockenheit nehmen ebenso zu wie Starkregen-Ereignisse.

Zahlreichen Gehölzen bereitet das Schwierigkeiten. Sie werfen Blätter ab, vertrocknen oder werden geschwächt und von Krankheiten befallen.

Doch es gibt auch robuste Sträucher und Bäume, denen Wetterkapriolen wenig anhaben können. Sie sind extreme Bedingungen aus ihren natürlichen Lebensräumen gewohnt und werden daher Klimagehölze genannt.

Im gärtnerischen Fachhandel gibt es eine große Auswahl an robusten Gehölzen für fast jeden Standort im Garten.

Diese Klimabäume und -sträucher wachsen auch unter schwierigen Bedingungen:

Hainbuche (Carpinus betulus) ist eine sehr anpassungsfähige und klimatolerante Baumart. Sie kommt mit längeren Trockenphasen und Hitze gut zurecht. Außerdem lässt sich Hainbuche in fast jede Form schneiden und eignet sich deshalb gut als dichte, sommergrüne Heckenpflanze.

Klimatolerante Baumart: Hainbuchen (Carpinus) überstehen längere Trockenphasen sowie Hitze unbeschadet und lassen sich in fast jede Form schneiden. Bildnachweis:GMH/GBV

Klimatolerante Baumart: Hainbuchen (Carpinus) überstehen längere Trockenphasen sowie Hitze unbeschadet und lassen sich in fast jede Form schneiden. Bildnachweis:GMH/GBV



Kupfer-Felsenbirne (Amelanchier lamarckii) wächst seit 200 Jahren im Europa wild, kommt aber eigentlich aus dem Osten Nordamerikas. Den Strauch oder Kleinbaum zeichnet eine enorme Frosthärte und Windfestigkeit aus. Stadtklima steckt die Kupfer-Felsenbirne unbeschadet weg, ebenso wie zeitweilige Nässe oder Trockenheit.

Feldahorn (Acer campestre) kommt natürlicherweise sowohl in den wärmeren Regionen Südeuropas als auch in winterkalten Gebieten Osteuropas vor. Die heimische Baumart toleriert Sommerhitze mit Trockenheit sowie Frost, ist zudem unempfindlich gegenüber Luftschadstoffen und lässt sich auch als Heckenpflanze beschneiden.

Rote Heckenberberitze (Berberis thunbergii ‚Atropurpurea‘) besticht mit leuchtendem Laub sowie gelben Blüten in Mai und Juni. Hauptsächlich wird sie als Heckenpflanze verwendet, eignet sich aber genauso als freistehender Strauch oder als Kübelpflanze. Feuchtigkeit und Trockenheit übersteht Berberitze ebenso wie starke Winde und Fröste.

Kugelahorn (Acer platanoides ‚Globosum‘) ist ein kompakt wachsender Baum mit einer charakteristisch-runden Krone. Er verträgt Stadtklima und kurzzeitige Trockenheit gut. An den Boden stellt der Baum keine besonderen Ansprüche und kommt an fast jedem Standort zurecht – egal ob in der Sonne oder im Halbschatten.

Wolliger Schneeball (Viburnum lantana) blüht cremeweiß von Mai bis Juni. Er erreicht eine Höhe von zwei bis gut drei Metern. Die in der Pflege unkomplizierte Pflanze bevorzugt lockere, kalkhaltige Böden. Die Pflanze gilt als stadtklimafest und gedeiht in der Sonne und im Halbschatten. Der robuste Strauch verkraftet sommerliche Hitze und Trockenheit gut.

Schwarze Apfelbeere (Aronia melanocarpa) wächst auf nahezu allen Böden, von feuchtem Lehm bis zu trockenem Sand. Der Strauch kommt ursprünglich aus dem östlichen Nordamerika. Er verträgt starken Frost und Wind, überzeugt mit weißen Blüten im Mai und essbaren, vitaminreichen Beeren im Spätsommer und Herbst.

Robuste und vitale Gehölze rund ums Jahr

Ein breites Sortiment an robusten Gehölzen halten Garten-Baumschulen und Einzelhandelsgärtnereien in ganz Deutschland bereit. Sie stehen für hohe Qualität von vitalen Pflanzen in bestem Pflegezustand rund ums Jahr. Traditionelle Pflanzzeiten sind Frühling und Herbst, durch eine Anzucht im Container ist dies auch im Sommer möglich. (GMH/GBV)

Gartenpflanzen gießen – aber richtig

Gewusst wie

Wenn die Temperaturen steigen und es zu wenig regnet, sollten Gartenbesitzer ihre Pflanze unterstützen und zu Gießkanne oder Schlauch greifen. Um im Hochsommer den Aufwand zu verringern und die Pflanzen gut auf Trockenheit und Hitze vorzubereiten, empfiehlt es sich, ab dem Frühjahr die Effektivität der Pflanzenwurzeln zu erhöhen.

Das gelingt auf natürlichem Weg mit Mykorrhiza-Pilzen, die das Wurzelwerk der Pflanze deutlich vergrößern. Die Pflanze kann durch diese Symbiose mehr Wasser aufnehmen und trockene Perioden besser überstehen. Mykorrhiza-Pilze sind beispielsweise in organischen Azet Düngern enthalten. Wird es dann richtig warm und trocken, sollte mit Umsicht gegossen werden.

Hier fünf wichtige Tipps:

Im Idealfall werden die Pflanzen mit aufgefangenem Regenwasser gegossen, das kalkfrei und damit besser geeignet ist als Leitungswasser.

Am besten möglichst früh morgens gießen. Tagsüber verdunstet ein Großteil des Gießwassers ungenutzt. Wird abends gegossen, trocknen die Blätter langsamer – das begünstigt Pilzkrankheiten und lockt Schnecken an.

Die Wassermenge den Pflanzen anpassen.

Faustregel: Je größer die Blätter, desto mehr Wasser wird benötigt. Nicht jeden Tag gießen. Der Grund: Pflanzen, die sich an regelmäßige kleine Wassermengen gewöhnen, bilden nur kurze Wurzeln aus.

Sabine Klingelhöfer vom Gartenspezialisten Neudorff: „Besser ist es, nur alle 2-3 Tage zu gießen, dann aber reichlich mit mindestens 10-20 Liter Wasser pro Quadratmeter.“ Rasenflächen sollten ein- bis zweimal wöchentlich wurzeltief gewässert werden. txn

Am besten alle 2-3 Tage früh morgens gießen – nicht über die Blätter, sondern direkt auf den Boden. Wenn möglich, gesammeltes Regenwasser verwenden. Foto: Neudorff/txn
Am besten alle 2-3 Tage früh morgens gießen – nicht über die Blätter, sondern direkt auf den Boden. Wenn möglich, gesammeltes Regenwasser verwenden. Foto: Neudorff/txn

Mit Florfliegen gegen Blattläuse

Bei der Gartenarbeit helfen Insekten

Wer kraftsparend und gleichzeitig ökologisch verantwortlich gärtnern möchte, kann die Kräfte der Natur nutzen.
So lassen sich viele Pflanzenschädlinge oft durch ihre natürlichen Gegenspieler bekämpfen.
Gegen Dickmaulrüssler helfen Nematoden, Apfel- und Pflaumenwickler werden durch Schlupfwespen dezimiert.
Zu den wichtigsten Nützlingen im Garten gehören die Larven der Florfliegen. Jede einzelne vertilgt innerhalb weniger Tage bis zu 500 Blattläuse, aber auch Thripse und andere kleine Schädlinge. Erwachsene Tiere wiederum ernähren sich von Nektar und Pollen und tragen so zur Bestäubung von Obstbäumen und Sträuchern bei. Die nützlichen Helfer lassen sich von Wildblumen in einem naturnahen Garten anlocken.
Im Gartenfachhandel gibt es zudem entsprechende Bestellsets von Neudorff. Die Larven kommen dann per Post und werden einfach auf die Blätter der Pflanzen gestreut. Sobald es dunkel wird, machen sich die kleinen Helfer ans Werk und gehen auf die Jagd nach Schädlingen.
Das schützt nicht nur die Pflanzen, sondern auch die Umwelt. txn




Die Larven der Florfliege schützen Pflanzen, weil sie Blattläuse fressen. Die Nützlinge kommen per Post und werden dann einfach über die Blätter gestreut. Im Gartenfachhandel gibt es entsprechende Bestellsets.
Foto: Neudorff/txn

Ein Wochenende rund um die Hortensie

Sa./So., 21./22. Juli 2018, Museum Schloss Moyland

 

Prachtvolle Blütenbälle, lockere Teller oder dichte Rispen – Hortensien begeistern mit ihrer Formen- und Farbenpracht. Der schon 2006 zum „schönsten Park in NRW“ und zum „zweitschönsten Park in Deutschland“ gekürte Schlosspark Moyland wird nun durch eine außergewöhnliche Hortensiensammlung bereichert:

Über 350 historische und aktuelle Hortensiensorten ergänzen nicht nur unter kulturhistorischen Gesichtspunkten den Park Museum Schloss Moyland. Für die Stiftung bedeutet die Integration der Hortensiensammlung in die Moyländer Parkanlage auch eine neue Blumen- und Farbenpracht sowie eine Stärkung des Moyländer Gesamterlebnisses von Kunst, Schloss und Park.

Bereits seit 2016 wird an der Präsentation mehrerer hundert unterschiedlicher Hortensiensorten im attraktiven Umfeld der historischen Schlossanlage gearbeitet.

Im Sommer 2018 werden nun die Hortensienpflanzungen auf dem Museumsgelände mit einem eintrittsfreien Wochenende gefeiert und dem breiten Publikum zugänglich gemacht:

Das Hortensienwochenende am Samstag und Sonntag, 21. und 22. Juli 2018 wird allen Gästen mit Garten- und Kunstführungen, floristischen Präsentationen, Vorträgen, musikalischen Akzenten, Aktivitäten für Kinder, Kulinarik und vielfältigen Aktionen interessante Erlebnisse bieten, in deren Mittelpunkt die Hortensie steht.

Der Besuch aller Museumsbereiche sowie aller Veranstaltungen wird kostenfrei sein.

Engagement für Schloss und Hortensien

Ermöglicht wird dies durch das Engagement des Unternehmerkreises Hortensien unter der Federführung des Pflanzenkulturberaters Christoph Nobis von der Landwirtschaftskammer NRW. Initiiert wurde das Vorhaben u. a. vom Hortensienbetrieb Franz Hoenselaar, Bienenstraße, Bedburg-Hau, einem der großen Hortensienzüchter in Deutschland. Den Kontakt zum Museum stellte Peter Driessen, Bürgermeister der Gemeinde Bedburg-Hau, her. Auch der Förderverein Museum Schloss Moyland e. V. unterstützt das Projekt z. B. mit der Finanzierung einer Bewässerungsanlage.

Geschichte von Schloss Moyland

Das historische Schlossgebäude stammt in seinen ältesten Teilen aus dem frühen 14. Jahrhundert. Nach vielen Umbauten im Mittelalter, im Barock und in der Neuzeit, geht die heutige Architektur im neugotischen Stil auf das späte 19. Jahrhundert zurück.

Die Gesamtanlage wurde in den 1990er Jahren auf der Grundlage des letzten historisch überlieferten Zustands wiederhergestellt.

Der ca. 6 ha große Garten umfasst barocke Elemente sowie Elemente des Landschaftsgartens und eines Architektonischen Gartens. 1.050 Bäume und 55 Baumarten befinden sich in der historischen Parkanlage, darunter zwei besonders ausgefallene Exemplare, die Schwarznuss und die Sicheltanne.

Drei Bäume aus dem Bestand sind über 300 Jahre alt. Einer der größten Kräutergärten der Region, ein Blumen- und Staudengarten sowie die neue Hortensiensammlung komplettieren das Gesamtbild. (GMH)

Hortensien und Schloss Moyland von Südwesten

Hortensien und Schloss Moyland von Südwesten

Lavendel: Was hat er, was andere nicht haben ?

In den letzten Jahren hat sich Lavendel zu einer der beliebten Gartenpflanzen entwickelt: Ob großflächig gepflanzt in duftenden Wolken, als Bodendecker im pflegearmen Vorgarten, als Beeteinfassung statt einer niedrigen Buchshecke oder auch im Topf auf Balkon und Terrasse – der Lavendel passt in die Zeit, ist stark und genügsam zugleich.

 

Lavendel aus Großbritannien

 

Viele meinen, Lavendel wäre ein Südländer, weil wir seinen Duft und die Farben unwillkürlich mit den beeindruckenden Feldern in der Provence in Verbindung bringen. Dabei war es schon Queen Victoria, die im England des 19. Jahrhunderts einen wahren Lavendelboom auslöste.

Das milde Inselklima schien für den Kräuteranbau ideal und das Öl von den Lavendeln aus britischen Anbaugebieten war sogar von besserer Qualität als das französische und erzielte auch höhere Preise.

Im Königreich hält man den Lavendel deshalb noch heute für ein urbritisches Gewächs. Und tatsächlich stammen viele Lavendelsorten, die derzeit bei uns auf dem Markt sind, aus englischer Zucht. Die ist allerdings gar nicht so alt. Denn es war erst in den 1990er Jahren, als der promovierte Geograph Simon Charlesworth die Downderry Nursery im südenglischen Kent begründete.

Von seinen über 350 Sorten werden auch in Deutschland seit ein paar Jahren etwa 50 winterharte kultiviert. Sie sind unter dem Namen Downderry Lavendel in verschiedensten blauen und violetten Tönen, aber auch in Weiß und Rosa im Handel erhältlich.

 

Lavendel: Hart im Nehmen

 

Wer jetzt seine persönliche Lavendelerfahrung im Garten oder auf dem Balkon machen möchte, sollte auf jeden Fall einen warmen und sonnigen Platz für die Pflanzen haben.

Der Halbstrauch gedeiht am besten auf durchlässigen, nährstoffarmen, sandigen oder steinigen Böden. Staunässe mag er überhaupt nicht und auch auf Dünger kann verzichtet werden. Je nach Art und Sorte werden die Lavendelpflanzen unterschiedlich groß und je wohler sie sich fühlen, um so üppiger wachsen sie.

 

Die robusten Gewächse sind keine Eintagsfliegen: Im Garten können sie durchaus zwanzig Jahre stehen, wenn man sie vernünftig schneidet – im Frühjahr vor dem neuen Austrieb und nach der Blüte im Sommer. So bleibt der Halbstrauch jung und die verholzenden Teile fallen nicht auseinander.

Auch im Topf kann man mehrere Jahre Freude an Lavendelpflanzen haben. Balkongärtnern seien Tontöpfe empfohlen, die für eine bessere Belüftung der Erde sorgen.

 

Innere Werte

 

Lavendel ist schön – ohne Zweifel. Es macht aber auch Freude, mit der Hand über die die Pflanzen zu streichen. Das grau-grüne Laub fühlt sich samtig an und die Finger duften danach herrlich. Das ätherische Öl des Lavendels tut uns aber nicht nur beim Gartenspaziergang wohl, sondern es wird auch in der Aromatherapie eingesetzt. Es sorgt für Ruhe und Wohlsein.

Schnecken hingegen mögen das Öl gar nicht und lassen die Lavendelpflanzen im Garten in Ruhe, und auch Motten nehmen Reißaus, wenn ein Lavendelsäckchen im Kleiderschrank hängt.  Helix

Lavendel in der Gartengestaltung Photo: Helix

Lavendel in der Gartengestaltung Photo: Helix

Lavendellust im Kräutergarten Klostermühle

Zwei Gartenfeste rund um den Lavendel

 

Liebhaber des Lavendels sollten sich den Kräutergarten Klostermühle merken.

Denn dort finden im Juni die Lavendellust-Tage statt und laden zum Staunen und Genießen ein.

Auf dem 6.000 Quadratmeter großen historischen Gelände in Edenkoben (Rheinland-Pfalz) wachsen in einer idyllischen Weinbergregion sage und schreibe 40 verschiedene Lavendel, darunter auch viele aus der Downderry Lavendel Serie. Sie zeichnen sich durch eine breite Farbpalette aus. Aber auch eine Vielzahl an Heilkräutern, Duft- und Gewürzpflanzen sowie alte und neue Obst- und Gemüsesorten werden hier kultiviert.

Neben Führungen durch den Garten erwartet die Besucher während der Lavendellust-Tage ein Einblick in die Lavendeldestillation: mit einer gläsernen Destille können sie die Gewinnung von ätherischem Lavendelöl und Lavendelwasser miterleben.

Während französische Chansons eine stimmungsvolle Atmosphäre erschaffen, bieten 30 Stände ein breit gefächertes Angebot an Kunsthandwerk und Naturprodukten.

Kulinarische Köstlichkeiten von „Gaumenfreunde“ Edenkoben runden das Erlebnis ab – selbstverständlich auch mit Zutaten aus dem Gemüse- und Kräutergarten vor Ort sowie mit Weinen aus der Region.

Weitere Informationen auf www.kraeutergarten-klostermuehle.de.

 

Informationen zu den Lavendellust-Tagen:

Datum:         23. und 24. Juni 2018, 30. Juni bis 01. Juli 2018

Uhrzeit:        10 bis 18 Uhr

Preis:           Fünf Euro pro Person

Adresse:       Kräutergarten Klostermühle

Klosterstraße 171

67480 Edenkoben

Rheinland-Pfalz, Deutschland

Kontakt:        06323 / 989 7798

info@kraeutergarten-klostermuehle.de

Website:       www.kraeutergarten-klostermuehle.de

Lavendel- Der Kräutergarten Klostermühle liegt in einer idyllischen Weinbergregion in Rheinland-Pfalz. Foto: GPP. -

Lavendel- Der Kräutergarten Klostermühle liegt in einer idyllischen Weinbergregion in Rheinland-Pfalz. Foto: GPP. –

Ein Bach im eigenen Garten

Das leise Plätschern eines Baches hat etwas Beruhigendes und gleichzeitig Anregendes. Es ist einfach herrlich, sich nach Feierabend ans Ufer zu setzen und die Natur zu genießen. Im Sommer locken vor allem Erfrischung und Abkühlung in die Nähe des Wassers.

Wer keinen natürlichen Bach im eigenen Garten besitzt, muss deshalb nicht Trübsal blasen. Denn mit Fachwissen und verschiedenen Techniken lässt sich der Traum vom bewegten Wasser in vielen Gärten individuell erfüllen.

 

Natürliches Gefälle ist ideal

 

Gärten mit natürlichem Gefälle bieten ideale Voraussetzungen für einen naturnah gestalteten Bach. Mit Steinen kann der Lauf des Wassers geschwungen von der höchsten Stelle des Hangs bis in einen Teich geleitet werden.

So wählen Landschaftsgärtner bei der Anlage eines steileren Grundstücks beispielsweise große, kantige Findlinge. Mit ihnen lässt sich ein Gebirgsbach nachahmen und es entstehen eindrucksvolle Wirbel. Außerdem bieten diese Steine einen natürlichen Widerstand und bremsen die Schnelligkeit des Flusses.

Auch die Breite des Gewässers beeinflusst natürlich die Geschwindigkeit: So fließt das Wasser an schmalen Stellen geräuschvoll, während es an breiteren Stellen stiller fließt.

Solche ruhigen Bachbereiche sind auch für Tiere im Garten wichtig: Wassertiere finden dort Lebensraum, für Vögel, Igel, Frösche oder auch Insekten sind sie wertvolle Trinkstellen. Dafür sollten dort größere Steine in den Bachlauf integriert sein, die vom Rand aus gut zu erreichen sind. Sie ermöglichen es auch kleinen Tieren, ohne Gefahr zu trinken und dienen als Landeplatz und Ausstieg.

Eine üppige Uferbepflanzung bietet den tierischen Gartenbewohnern gute Rückzugsorte. Zugleich trägt sie zur Natürlichkeit des Baches bei. In der Regel ist der Boden um einen Bach relativ feucht, daher sollten die Pflanzen mit solchen Standortbedingungen zurechtkommen.

Die Experten für Garten und Landschaft wählen beispielsweise die gelbblühende Trollblume (Trollius europaeus) oder großblättrige Funkien (Hosta). Auch die Sibirische Schwertlilie (Iris sibirica), der Frauenmantel (Alchemilla) oder Farne sind gut geeignet.

 

Kein Gefälle? Kein Problem!

 

Auch in Gärten ohne natürliche Hanglange können Bäche integriert werden. „Schon bei minimalem Gefälle ist Wasser in Bewegung“, erklärt Max Hohenschläger, Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau (BGL) e.V.. „Schon ein bis zwei Prozent Neigung reichen aus. Eine integrierte Pumpe unterstützt bei Bedarf den natürlichen Fluss.“

Runde Steine sind für das Gewässerbett zu empfehlen, denn sie bieten nur wenig Widerstand und beeinflussen die Fließgeschwindigkeit kaum. Die dabei entstehenden sanften Wasserbewegungen schaffen eine belebende Atmosphäre.

Wird ein stärker fließender Bach gewünscht, können Landschaftsgärtner die Topografie des Gartens entsprechend modellieren.

 

Für Gartenbesitzer, die eine architektonische Gestaltung mögen, sind Wasserrinnen eine gute Variante.

Sie sind durch geometrische Formen und schlichte Materialien gekennzeichnet, wie Stahl, Mauerziegel oder Beton. Die Bepflanzung ist in solchen Gärten meist minimalistisch und wird in erster Linie eingesetzt, um die geradlinige Form zu unterstützen.

Bei Rinnen bieten sich Kaskaden an, um Bewegung zu schaffen. Die künstlich angelegten, kleinen Wasserfälle erinnern an Treppenstufen und passen formal gut zu schlichten Rinnen.

Bei einem geringen Gefälle können auch Seerosen integriert werden, die am liebsten in ruhigem Wasser stehen. Mit ihren dunkelgrünen Blättern und eleganten Blüten lockern sie das geometrische Design des Beckens auf.

 

Beleuchtung und Bewässerung

 

„Bei Wasserstellen im Garten steht die Sicherheit immer an erster Stelle“, so Hohenschläger. „Daher ist eine Beleuchtung empfehlenswert, die den Bach oder die Wasserrinne kenntlich macht. Sie erzeugt außerdem eine einzigartige Stimmung und hebt das Wasserelement eindrucksvoll hervor.

Erfahrungsgemäß spricht Wasser im Garten auch Kinder besonders an. Auch hier ist Sicherheit ein wichtiges Thema.“ Eine praktische Empfehlung der Landschaftsgärtner: Wenn ein Bach angelegt wird, kann zeitgleich ein automatisches Bewässerungssystem für den Garten eingerichtet werden. Gerade im Sommer ist diese Technik Gold wert, denn sie erspart nicht nur Zeit, sondern kann auch zu den optimalen Uhrzeiten gießen – so zum Beispiel früh am Morgen, wenn die Wirkung für Pflanzen am besten ist.  BGL

Bachlauf-im-Garten Photo: BGL

Bachlauf-im-Garten Photo: BGL

 

Kiesgarten – aber richtig

Vorgarten- und Gartengestaltungen mit Kies und Schotter müssen nicht steril wirken. Gut geplant brauchen sie selbst mit artenreichen Pflanzungen nicht viel Pflege.

Glitzernd liegt die Isar im Sonnenlicht, lässt ihr Wasser über die Kiesbänke strömen und schwappen, reißt hier etwas mit,
schiebt dort etwas weg, schleift und formt die einzelnen Steine wie die ganze Landschaft. Das ist Kies in einer Form, der Arno Panitz
sehr viel abgewinnen kann.

„Die Kiesbänke an der Isar sind eine bewegte Landschaft“, erklärt der Inhaber der Staudengärtnerei
Panitz im niederbayerischen Rottenburg. „Schon die Steine sind überaus vielgestaltig und reichen von kleinsten Körnchen bis zu
dicken Bummerln, dazwischen wachsen Silberwurz, Habichtskraut und Leimkraut – da ist nichts einförmig, das ist ein Biotop, ein Le-
bensraum.“

Und damit das genaue Gegenteil der modernen Kies- und Schottergärten, die in den vergangenen Jahren vor allem in den Vorgärten Karriere gemacht haben: Steril und bar jeder Veränderung liegen sie tagaus, tagein vor dem Haus und erfreuen ihre Besitzer durch – ja, wodurch eigentlich?

Der „pflegeleichte Kiesgarten“

– ein Missverständnis?
„Ich glaube, viele Menschen sind durch Bilder verführt worden, und zwar von Beispielen für Gewerbeobjekte mit architektonischer Ge-
staltung“, resümiert Arno Panitz. „Dort wechseln sich befestigte Flächen aus unterschiedlichen Bodenbelägen mit Rasen, Pflanz-
flächen und Solitärgehölzen ab.
Das kann in der Fläche sehr stylisch wirken, lässt sich aber nicht ohne Weiteres auf den Hausgarten übertragen. Vom durchaus vorhandenen Pflegeaufwand ganz abgesehen, der hinter den plakativen Großanlagen steckt.“
Praktisch sind solche Steinschüttungen im Privatbereich vor allem aus logistischer Sicht, denn sie lassen sich risikolos kalkulieren und leichter herstellen als Alternativen mit lebendigem Grün. „Bei Steinlandschaften muss man keine Standortbedingungen einbeziehen, damit sie gelingen. Und sie sehen gleich „fertig“ aus, während man bei Stauden ein bisschen Geduld haben muss, bis sich die Pflanzung entwickelt hat.“
Dann aber kehrt sich das Verhältnis in puncto Attraktivität und Pflegeaufwand oft um, denn nach einigen Jahren werden die an-
fänglich so akkuraten Steinflächen vom Unkraut zwangsbelebt, Unkrautvlies hin oder her.
Oder wie Arno Panitz es auf den Punkt bringt: „Keine Schotterfläche bleibt dauerhaft unbesiedelt, das kann man auf jedem Bahndamm beobachten. Und in schattigen Lagen, die wir ja in vielen Vorgärten haben, geht die Besiedelung umso schneller vonstatten.“
Gut gemachte Staudenpflanzungen hingegen werden mit der Zeit immer schöner und können selbst hartnäckiges Unkraut wie Giersch zurückdrängen
– der Staudenexperte selbst setzt hierzu im Schatten hohe Funkiensorten (Hosta) mit in die Waagerechte gerichteten Blättern ein.
Sie machen der ungeliebten Konkurrenz das Licht streitig und schwächen sie dadurch kontinuierlich.

Kiesgarten Wege und Beetflächen gehen nahtlos ineinander über. Dadurch entsteht das wunderbare Gefühl, mittendrin in der Natur zu sein. (Bildnachweis: GMH/Bettina Banse)

Kiesgarten, Wege und Beetflächen gehen nahtlos ineinander über. Dadurch entsteht das wunderbare Gefühl, mittendrin in der Natur zu sein. (Bildnachweis: GMH/Bettina Banse)

 

Geschlossene Pflanzendecke für den Schatten

Wer wenig Aufwand mit der Planung haben möchte, kann auf fertig zusammengestellte Staudenmischungen zurückgreifen, die von öffentlichen Forschungseinrichtungen entwickelt, mehrere Jahre lang  erprobt und für gut befunden worden sind.

„Gerade der klar umrissene Habitus und die unterschiedlichen Blatttexturen vieler Schattenpflanzen passen ausgezeichnet zur modernen Formensprache“, findet der Staudengärtner. Als Abdeckung empfiehlt er Rindenkompost.

An sonnigen Standorten hingegen kann sich der Traum von der Kies- und Schotteroptik doch noch erfüllen – in seiner schönsten Form, nämlich als Mulchschicht für eine abwechslungsreiche Bepflanzung.

 

Lebendige Staudenpflanzungen für sonnige Plätze

„Hierzu gibt es ebenfalls einen großen Erfahrungsschatz und auch schon zahlreiche funktionierende Pflanzkonzepte. Man muss allerdings oft einigen Aufwand betreiben, was die Bodenvorbereitung angeht, denn das Pflanzsubstrat muss sehr durchlässig aufgebaut und eher nährstoffarm sein – also das genaue Gegenteil der meisten Gartenböden“, erklärt Arno Panitz.

Relativ einfach lässt sich ein solches Beet umsetzen, wenn im Zuge eines Hausbaus ohnehin der Mutterboden abgetragen wurde, also die fruchtbare obere Bodenschicht fehlt. „Dann kann man ohne größere Zusatzkosten ein entsprechendes Spezialsubstrat aufschütten lassen und sonnen- und trockenheitsliebende Pflanzen hineinsetzen“, rät Panitz.

Das Ergebnis ist das Gegenteil von steril, überzeugt aber mit Sicherheit auch den größten Pflanzenmuffel.

Kiesgarten Gut geplante Staudenpflanzungen sind ganzjährig attraktiv, denn viele Stauden sind immer- oder wintergrün, andere sehen auch im vertrockneten Zustand noch ansprechend aus. (Bildnachweis: GMH/Bettina Banse)

Kiesgarten Gut geplante Staudenpflanzungen sind ganzjährig attraktiv, denn viele Stauden sind immer- oder wintergrün, andere sehen auch im vertrockneten Zustand noch ansprechend aus. (Bildnachweis: GMH/Bettina Banse)

 

Ruhige Flächen in Grün statt Grau

Auch bepflanzte Flächen können eine große Ruhe ausstrahlen – was heißt „auch“, „erst recht“ wäre treffender, schließlich haben Pflanzen und die Farbe Grün nachweislich eine beruhigende Wirkung.

„Pflanzen bieten viel mehr Gestaltungsspielräume als Stein. Denn mit ihnen kann man einheitliche Flächen gestalten, die dennoch im jahreszeitlichen Rhythmus ihr Gesicht verändern und dadurch nicht langweilig werden“, erklärt Arno Panitz, Inhaber der Staudengärtnerei Panitz im niederbayerischen Rottenburg.

Ob sich der Garten im Ganzen wandeln soll, oder einzelne auffällige Stauden in den Fokus gestellt werden, es gibt viele Möglichkeiten. Das gilt auch für den Pflegeaufwand:

„Meine persönliche Einstellung dazu ist, es sollte genau so viel Pflegearbeit anfallen, wie der Gartenbesitzer braucht, um runterzukommen und zu entspannen.“ (GMH/BdS)

Kiesgarten Palmlilien (Yucca) sind eindrucksvolle Großstauden, die ebenso gut zu naturnahen wie zu modernen Gestaltungen passen. (Bildnachweis: GMH/Bettina Banse)

Kiesgarten Palmlilien (Yucca) sind eindrucksvolle Großstauden, die ebenso gut zu naturnahen wie zu modernen Gestaltungen passen. (Bildnachweis: GMH/Bettina Banse)

 

Kiesgarten Musterbeispiel: Der Kiesgarten der englischen Gestalterin Beth Chatto begeistert Besucher aus aller Welt – und kommt komplett ohne Bewässerung aus. (Bildnachweis: GMH/ Bettina Banse)

Kiesgarten Musterbeispiel: Der Kiesgarten der englischen Gestalterin Beth Chatto begeistert Besucher aus aller Welt – und kommt komplett ohne Bewässerung aus. (Bildnachweis: GMH/ Bettina Banse)

Naturnah Gärtnern leicht gemacht

Das Artensterben im Insektenreich ist mehr als besorgniserregend: In den letzten drei Jahrzehnten hat sich die Menge der Insekten in Deutschland um rund 75 Prozent reduziert, zeigt eine Studie der Radboud-Universität in Nijmegen. „Eine alarmierende Zahl“, findet Sabine Klingelhöfer vom Gartenspezialisten Neudorff. „Wir alle sind gefordert, um den Insekten wieder einen Lebensraum zu bieten.“

Viele Städte und Gemeinden verzichten schon auf Pestizide und stellen Insektenhotels auf, in denen Nützlinge Unterschlupf finden. Sie passen auch gut in private Gärten, weil die dekorativen Kästen wenig Platz wegnehmen und eine effektive Hilfe sind.

Es gibt im Gartenfachhandel sogar spezielle Nisthilfen für Wildbienen von Neudorff. An einem sonnigen, wind- und regengeschützten Platz aufgestellt, werden sie rasch besiedelt. Das Bienenhaus passt gut auf Balkone oder Terrassen, weil es kaum Platz wegnimmt.

Wichtig zu wissen: Vor Wildbienen muss sich niemand fürchten. Sie sind nicht aggressiv und ergreifen eher die Flucht. txn

Wildbienen nisten in Röhren, zum Beispiel in Pflanzenstängeln oder auch in Altholz. Foto: Neudorff/txn

Wildbienen nisten in Röhren, zum Beispiel in Pflanzenstängeln oder auch in Altholz. Foto: Neudorff/txn